Deutsche Börse Cash Market startet am 9. Dezember Xetra Midpoint. Die neue Handelsfunktion eröffnet institutionellen Kunden Zugang zu einem Dark Pool, der die effiziente Ausführung zum Midpoint-Preis ermöglicht. Xetra Midpoint ist nahtlos in den Referenzmarkt Xetra integriert, auf dem Preise für viele deutsche Aktien und eine breite Palette von ETFs ermittelt werden. Die neue Funktionalität stellt sicher, dass alle Trades zum Real-Time Midpoint Referenzpreis ausgeführt werden. Die Einführung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem das Dark Trading in Europa an Fahrt gewinnt. Sie kommt der wachsenden Nachfrage von Marktteilnehmern wie großen Investoren nach, Aktien diskret zu handeln, um so Marktpreisbeeinflussungen zu vermeiden.

Xetra Midpoint ermöglicht es Marktteilnehmern, zum mittleren Preis zwischen dem besten Geldkurs (Kauf) und dem besten Briefkurs (Verkauf) zu kaufen und zu verkaufen. Somit liegen die Trades genau in der Mitte des höchsten Gebots und des niedrigsten Angebots. Marktteilnehmer können wählen zwischen Midpoint-Orders, die ausschließlich im Midpoint-Buch gehandelt werden, und Sweep-Orders, die sofort und zur größtmöglichen Stückzahl im Midpoint-Orderbuch ausgeführt werden. Gegebenenfalls verbleibende Stückzahlen werden unmittelbar und automatisch in das Xetra Central Limit Orderbuch weitergeleitet.

„Xetra Midpoint ist ein Game-Changer für deutsche Aktien in unserem Kassamarkt und ein einzigartiges Angebot im Markt. Es ermöglicht Investoren, die Vertraulichkeit ihrer Strategien zu wahren und gleichzeitig von sofortiger Konnektivität zu profitieren. Mit unserer effizienten und zuverlässigen Plattform Xetra können Marktteilnehmer gleichzeitig von erheblichen Preisverbesserungen profitieren, indem sie die Hälfte des Spreads im Vergleich zu aggressiven Orders im Xetra Central Limit Orderbuch sparen“, sagt Michael Krogmann, Head of Cash Market Business Development bei der Deutschen Börse.

Mit dem Marktstart kann Xetra Midpoint von allen Handelsteilnehmern der Frankfurter Wertpapierbörse genutzt werden. Die Ausführung über Xetra Midpoint basiert auf dem Volumen-Zeit-Prinzip. Orders können mit der MAQ-Funktion (Minimum Acceptable Quantity) geschützt werden. Verschiedene Orderoptionen sind verfügbar (z.B. „Limit“ oder „Fill-or-Kill“). Das Ausführungsprinzip maximiert das gesamte Ausführungsvolumen.

Der Hauptvorteil eines Dark Pools aus der Sicht der Anleger*innen besteht darin, dass nach der Platzierung einer Order am Handelsplatz kein Informationsleck entsteht und daher andere Marktteilnehmer ihre Orders nicht anpassen, wie sie es möglicherweise tun würden, wenn sie eine zusätzliche Nachfrage nach Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers sehen. Oft weisen Buy-Side-Investoren ihre Broker an, zunächst die Ausführung an Dark Pools zu probieren, bevor sie an die transparenten Märkte gehen.

Im September 2024 lag der Anteil des Umsatzes bei DAX-Aktien in multilateralen Dark Pools bei knapp elf Prozent – ein Rekordhoch seit der Einführung von MiFID II/MiFIR im Jahr 2018. Etwa ein Drittel dieses Volumens wird als „large-in-scale“ eingestuft.

Redaktioneller Hinweis: Hier finden Sie ein Foto von Michael Krogmann.

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