Deutsche Börse ETF-Forum 2024: Wachstum, Liquidität und Transparenz

14. Okt. 2024

Deutsche Börse ETF-Forum 2024: Wachstum, Liquidität und Transparenz

Rund 400 Besucher vor Ort und online via Live-Stream folgten der Einladung der Deutschen Börse nach Frankfurt und diskutierten, netzwerkten und tauschten Ideen aus auf Deutschlands größtem Branchen-Event – dem Deutsche Börse ETF-Forum. Anregungen gab es ausreichend: sechs Panel-Gespräche, sieben Workshops und zwei Key-Note-Reden von Google und der Deutschen Bundesbank.

Zum Auftakt gaben führende Capital-Markets-Vertreter der ETF-Branche einen Ausblick, wohin sich der ETF-Markt bewegen könnte: Fragmentierung der Liquidität und weniger Transparenz unterscheiden den ETF-Handel in Europa von den USA. Was erwarten bzw. wünschen sich Gregoire Blanc von Amundi, Jamie Hartley, DWS Xtrackers, Sander van Nugteren, Blackrock und Paul Young, Vanguard AM für den europäischen Markt? Höhere Transparenz über ein Consolidated Tape, mehr Liquidität durch neue Kundengruppen und einen größeren Anteil privat Anlegender über Finanzbildung. Sie erwarten eine Bündelung der Liquidität, steigendes Vertrauen der Profis in die Markttiefe und kaum Effekte eines PFOF-Verbots.

“Germany is good in selling goods, not in selling fun”

Einen volkswirtschaftlichen Blick auf Deutschland von außen boten drei Ökonomen. Klaus Baader, Sociéte Générale, Paul Donavan, UBS Global Wealth Management und Stephen King, HSBC. Deutschlands wirtschaftliche Entwicklung sei atypisch, zeichnet sich aus druch strukturelle Probleme, einer verkorksten Energiepolitik, der demographischen Entwicklung und den Schwierigkeiten Chinas als wichtiger Handelspartner. Einig sind sich die drei, dass Europa für die Weltökonomie wichtig bleibe.                                                    

Intransparenz erhöht Kosten, hemmt Liquidität

Die Unterschiede zwischen On-Screen und Off-Screen-Liquidität diskutierten Buy-Side-Vertreter Eric Böss, Allianz Global Investors und Market Maker Mark Pinckers von Flow Traders. ETFs können liquider sein als die abgebildeten Märkte, das ist eine der großen Stärken des Instruments. Die Kosten sind der wichtigste Faktor. Beide betonten ebenfalls die großen Unterschiede zum US-Markt: Intransparenter, illiquider, auch wegen geringerem Einsatz von Algorithmen im Handel. Und der „Abwesenheit“ von Retail-Investments. Ihr Ausblick: Keine Mega-Innovationen in Sicht, der Markt wachse einfach weiter und der Handel per Request for Quote werde zunehmend mit dem Handel auf den Plattformen kombiniert.

Renten-ETFs mit Laufzeiten als Game-Changer

Angebot, verwaltetes Vermögen und Umsätze der Renten-ETFs sind stark gewachsen. Auch wenn der Handel mit einzelnen Renten ebenfalls viel leichter geworden ist, haben die ETFs große Vorteile: transparenter, robustere Preise, liquider. Den Nachteil der Zinsrisiken könnten die neuen Laufzeiten-ETFs auffangen. Die würden vor allem von Retail-Investoren gekauft. So lautet das Fazit des Panels mit Oleg Juretschko, Invesco, Konrad Kleinfeld, State Street Global Advisors und Angelina Kostyrina, DWS.

Wechsel in Active ETFs

Einen wichtigen Baustein dazu können Active ETFs liefern, im Moment noch ein Nischenprodukt. Ihr Vorteil gegenüber klassischen Produkten: Transparenz und niedrigere Kosten, da waren sich die drei Panelisten einig: Jürgen Blumberg, Goldman Sachs, Barbara Claus, Scope und Ivan Durdevic, J.P. Morgan AM. Medien berichteten zunehmend darüber, wodurch Retail-Investoren aufmerksam gemacht würden. Durdevic sieht fast ausschließlich Private von klassischen Publikumsfonds in Active ETFs wechseln, Blumberg sieht das bei professionellen Investoren. Claus glaubt, dass der Markt langsam stetig wachse, wenn es nicht doch zu einem Provisionsverbot komme.

Verbesserte Finanzbildung und Altersvorsorgedepot

Markus Jordan, Sven Schumann und Rudolf Siebel diskutierten, wie das Interesse an langfristigem Vermögensaufbau mit ETFs weiter gefördert werden kann. Die Verbesserung der Finanzbildung und die Customer Journey seien hierbei wichtige Ansätze. Man kam überein, dass ein wesentlicher Hebel jedoch steuerliche Anreize und staatliche Zuschüsse sind, so wie sie das von der Bundesregierung geplante Altersvorsorgedepot bringen würde.

Die Panel-Diskussionen wurden aufgelockert durch ein Workshop-Angebot der Sponsoren. Diese Themen waren im Angebot:

  • Zinswende, was nun? Fixed Income Strategien für den nächsten Zinszyklus von DWS Xtrackers
  • „Thematic Investing“ - Zukunftsoriente Investionen: Wie thematisches Investieren Rendite-Chancen eröffnet von First Trust
  • Schwellenländer – Chancen inmitten divergierender Entwicklungen von Franklin Templeton
  • Bitcoin Spot ETFs in den USA: Ritterschlag für Bitcoin, in Europa aber schon lange bekannt, ETC Group
  • Erklimmen Sie den Berg der europäischen ETF-Daten: Die beste Aussicht sichern, ETFbook
  • Multi-Asset Workshop: Taktische Positionierung mit ETF-Optionen, Eurex
  • Nachhaltige Investitionen: Mit Trends und Regulierung Schritt halten, STOXX

Weitere Informationen

Marktstatus

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Störung in Teilen des Handelssystems

Technische Störung des Handelssystem

Xetra Newsboard

Das Markt-Statusfenster gibt Hinweise  zur aktuellen technischen Verfügbarkeit des Handelssystems. Es zeigt an, ob Newsboard-Mitteilungen zu aktuellen technischen Störungen im Handelssystems veröffentlicht wurden oder in Kürze veröffentlicht werden.

Weiterführende Informationen zur Handhabung von Störungen finden Sie im Emergency Playbook, das Sie auf der Xetra Internetseite unter Technologie --> T7-Handelsarchitektur --> Notfallprozesse finden. Detaillierte Informationen zur Kommunikation während einer Störung, zu Wiedereröffnungsmaßnahmen und Handlungsempfehlungen für den Order- und Transaktionsabgleich finden Sie in den Kapiteln 4.2, 4.3 bzw. 4.4. Konkrete Informationen bezüglich der jeweiligen Störung werden während der Störung über Newsboard Message veröffentlicht. 

Wir empfehlen dringend, aufgrund der Hinweise im Markt-Statusfenster keine Entscheidungen zu treffen, sondern sich in jedem Fall auf dem Produktion Newsboard  umfassend über den Vorfall zu informieren.


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